leserinnenbriefe :
Integrationsunwillige Deutsche
■ betr.: „Seehofer macht den Sarrazin“, taz vom 11. 10. 10
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Seehofer, Sie werden gerade von allen Seiten kritisiert. Dabei haben Sie völlig recht: Völker, die erwiesenermaßen integrationsunfähig sind, sollten zu Hause bleiben. Deshalb fordern wir Folgendes:
Weder die Deutsch-NamibierInnen noch die deutschen EinwanderInnen in Nordamerika haben jemals versucht, die Sprachen ihrer Gastländer zu erlernen, geschweige denn, die Religion der Mehrheitskultur anzunehmen. Stattdessen benannten sie alteingesessene Siedlungsgebiete um (Lüderitz, Namibia) und betrieben eine aggressive Missionstätigkeit. In ihren Gastländern, in die sie ohne Einladung oder Visa der ansässigen Institutionen einreisten, fielen sie durchweg negativ durch kriminelles Verhalten wie Landraub und Völkermord auf. Ihr aggressives Verhalten und ihre Fruchtbarkeit führten zur Verdrängung der ansässigen Bevölkerung und zur Bildung von rein deutschen Ghettos wie dem US-Staat Illinois, in denen sich kaum mehr Einheimische finden.
Diese Deutschen haben eindeutig bewiesen, dass das deutsche Volk an sich nicht zur Integration fähig ist. Wir bitten Sie deshalb inständig, in einem ersten Schritt die geschätzt 42,8 Millionen Deutschamerikaner zurückzuholen und v. a. die weitere Einreise von Deutschen in zivilisierte Länder zu unterbinden. ANDRÉ HESS-PETERS, ANJA PETERS, Neubrandenburg
Gesteuerte Zuwanderung
■ betr.: „Seehofer auf Geisterjagd“ u. a., taz vom 12. 10. 10
Was es in Deutschland braucht, um offensichtlich vorhandene Probleme bezüglich der Integration in den Griff zu bekommen, ist eine gesteuerte Zuwanderung, wie in Australien oder Kanada praktiziert. Das in ihrer Regierungszeit von SPD und Grünen vorgeschlagene Punktesystem würde nämlich die Unterscheidung zwischen „dem Ungelernten aus Anatolien und der Ärztin aus dem Iran“ ermöglichen, wie die FDP sie fordert.
Und wahr ist, dass sich unser Bildungs- und Sozialsystem um derart viele unausgebildete Menschen kümmern muss, dass es bei aller Menschenliebe schwer wird, die Aufgabe zu stemmen, noch weitere unqualifizierte Frauen und Männer aufzunehmen. Wenn man diese Situation ignoriert, wird die Wirksamkeit der Bedrohungsszenarien von Sarrazin und Seehofer noch verstärkt. Das kann nicht im Interesse einer vielfältigen Gesellschaft liegen. RENÉ GÖGGE, Hamburg
Medienshow schadet eher
■ betr.: „Die adlige Jägerin“, taz vom 8. 10. 10
Da Frau zu Guttenberg eine Person des öffentlichen Lebens ist, scheint es auf den ersten Blick ehrbar und legitim zu sein, Eltern auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die gerade für ihre Kinder vom Internet ausgehen können (Chatroom, in denen sich erwiesenermaßen Pädophile an Kids heranmachen können), dass sie wie gesagt die Publicity nutzen will, um für ihre Sache zu werben, ist auch verständlich. Nur hat sie sich die falschen Partner ausgesucht, denn das, was RTL 2 als Infotainment verkauft, ist um keinen Deut besser als der Internetschrott.
Vielleicht sollte sie sich mal anschauen, was RTL 2 als sogenanntes Kinderprogramm sendet, und die Kinder dann besser erst mal davor schützen und die Ermittlungsarbeit in diesen speziellen Fällen den Fachleuten überlassen. Ehrlichen „Fundraising-Sammlern“ schadet diese Medienshow doch eher. ANJA HARTZ-POLENZ, Peiting
Strahlender Müll für die Zukunft
■ betr.: „Sie geben nicht nach, diese Stuttgarter“, taz vom 11. 10. 10
Wenn das Ganze nicht so eine bodenlose Frechheit wäre, müsste man eigentlich darüber lachen.
Da stellt sich eine Bundeskanzlerin Angela Merkel hin und beschwert sich, dass die Menschen in Stuttgart nicht an zukünftige Generationen denken. Sie denken angeblich nur an sich. Und wer hat kurz vorher den Atomkonsens fast aufgelöst? Das waren doch Sie, Frau Merkel. Wo waren da Ihre Gedanken an zukünftige Generationen? Das Problem des Atommülls ist nicht gelöst und somit ein gigantisches Problem zukünftiger Generationen. Da finde ich das angebliche Verhindern der Zukunft für den Bahnstandort Stuttgart „Peanuts“ dagegen. Vielleicht sollte Frau Merkel darüber mal nachdenken. Aber das fällt wahrscheinlich schwer, wenn man von Bundeskanzlerin zur Wirtschaftslobbyistin mutiert.
SÖNKE REIMANN, Hamburg
Löhne werden unten gehalten
■ betr.: „Deutschland will kein Billiglohnland sein“,taz vom 8. 10. 10
Die theoretischen 2,3 Prozent Lohnsteigerung in Deutschland sind doch eher ein statistischer Witz, der nur einen winzigen Bruchteil der Arbeitnehmer betrifft. Und diese Regierung tut alles, um die Löhne unten zu halten. Noch nicht einmal Branchenmindestlöhne erklärt sie für verbindlich, selbst wenn sie von beiden Tarifparteien gefordert werden. Ein mehr als überfälliger, von der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung geforderter allgemeiner Mindestlohn, wird weiter von der Politik verhindert. Diese Regierung macht eine Politik, die im Höchstfall den internationalen Konzernen und der Finanzwelt hilft, die reale Wirtschaft aber immer mehr ruiniert. KLAUS HANSELMANN, Weinsberg