lärmbelästigung : Seid doch mal ruhig
Nervender Lärm ist überall: Presslufthämmer und Lkws auf der Straße, Flugzeuge und Fabrikgeräusche in der Luft, laute Musik und streitende Menschen in Innenräumen. So weit die Extrembeispiele, an die man sich gewöhnt hat. Lärmbelästigungen haben den Alltag aber viel tiefer durchdrungen, als es solche Beispiele zeigen. Deshalb ist der heutige „Tag gegen Lärm“ eine vernünftige Initiative. Weil er anregt, über die akustische Umweltverschmutzung nachzudenken – und sich dabei nicht auszunehmen.
KOMMENTARVON RICHARD ROTHER
Denn viel Gelärm ist nicht nur störend, sondern unnötig: lautes Telefonieren in Büro oder U-Bahn etwa, bellende Hunde im Park oder die permanente Radiobeschallung in Schwimmbad und Imbiss. Ärgerlich ist die als Werbung getarnte akustische Gehirnwäsche: Bei Schlecker einzukaufen gleicht einer Ohrenfolter, und Fernsehen kann man nur mit der Fernbedienung in der Hand, um die – selbst im öffentlich-rechtlichen Programm – deutlich lauter gesendeten Reklame-Blöcke abzudrehen.
Klar ist: Menschen verursachen Geräusche, Arbeit und Bewegung ist nicht in aller Stille zu haben. Wer in die Kneipe oder Disko geht, weiß, dass es laut wird; wer Auto fährt, braucht sich nicht über das knatternde Motorrad beschweren. Und eine Großstadt ist kein Kurort für Tinnitus-Kranke.
Dennoch gibt es im Alltag für jeden viele Möglichkeiten, seinen ganz persönlichen Lärmausstoß zu verringern. Und somit Gesundheit und Wohlbefinden der Mitmenschen zu steigern. Der erste Schritt: einmal darüber nachdenken. Der zweite: öfter mal den Mund halten!
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