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Archiv-Artikel

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Nur Erpressung hat noch Erfolg

„Im Falle der Ablehnung ... bliebe für den Vorstand ... nur der Weg, umgehend Insolvenz anzumelden.“ Diesen Satz hören Bremens Politiker in diesen Wochen immer wieder. Waldau-Theater, Kulturbahnhof, Bürgerhaus Vegesack – und nun der Sportverein VfB Komet in Obervieland. Wer Böses denkt, der könnte vermuten, dass einige kurz vor den Haushaltsberatungen noch schnell ihre Schäfchen ins Trockene bringen wollen. Der Sportverein in Obervieland hat sich auf Vereins-Kosten eine luxuriöse Tennishalle bauen lassen. Die Staatsbürgschaft für den Kredit hat von Anfang an deutlich gemacht, dass die Stadt im Zweifelsfall für die Folgekosten haftet.

Klar ist aber auch: Wenn jahrelang die Zuschüsse nicht den steigenden Kosten angepasst werden, dann gibt es Probleme. Überall. Die einen können über Einsparungen die steigenden Kosten auffangen, die anderen können oder wollen es nicht und pokern. Wenn die Stadt den Kredit für die Tennishalle, die sie vor fünf Jahren nicht finanzieren wollte, jetzt übernimmt, wäre das de facto eine Erhöhung des Zuschusses um 66.000 Euro pro Jahr.

Was lernen wir aus der Geschichte? Nur noch mit der Insolvenz-Drohung sind der Stadt in diesen Zeiten noch ein paar tausend Euro abzupressen.

Klaus Wolschner