kommentar: Verbeamtung von alten Lehrern : Zeitbombe Pauker
Das hat sich die Politik schön ausgedacht und alle sollten glücklich sein: Die Lehrerverbände, die Schüler und die Politiker. Der einzige, der sich über den unerwarteten Zuwachs von Bildungsbeamten ärgern könnte, ist der, der ihnen irgendwann die Pensionen bezahlen muss. Denn was immer so gerne im Bildungshaushalt des Landes versteckt wird, sind die Gelder für die Pensionszahlungen.
Allein in den nächsten zwei Jahren werden rund 12.000 Lehrer aus dem Schuldienst die Pensionszahlungen in Anspruch nehmen, die dann als „Bildungsausgaben“ im Haushalt auftauchen, obwohl davon augenscheinlich noch niemand etwas gelernt hat. Denn die Alterspyramide bei den Lehrern steht auf dem Kopf. Immer weniger Junglehrer finanzieren den Lebensabend der Alten. Jetzt auch noch die in den Staatsdienst zu holen, die ungünstigstenfalls nur noch 20 Jahre für das Land arbeiten könnten, wird auf Dauer teuer.
Und wenn es denn so sein sollte, dass für Menschen aus der freien Wirtschaft der Dienst in der Schule wieder attraktiv gemacht werden soll, muss die Qualität der mittelalten Pädagogen, die dann kommen, zumindest in Frage gestellt werden. Denn sich einzubilden, der Staat könne das Portemonnaie für qualifizierte Mitarbeiter weiter aufmachen als die freie Wirtschaft, ist illusorisch. Was Pädagogen wollen, ist ein gutes Studium und ein gutes, pädagogisches Arbeitsumfeld und keine Entschädigungszahlungen. Das ist zwar auch teuer, aber als Investition für die Zukunft wenigstens sinnvoll. ELMAR KOK