kinderhort : Daniel Kastner sucht nach den schönsten Spielsachen
Kindermund tut Wahrheit kund, jugendlicher sowieso, wobei Ersterer meist unbedarft und ohne böse Absicht über erwachsene Verfehlungen spricht, Letzterer dagegen genau weiß, was er tut. Die ideale Methode, den Redefluss heranwachsender Mitmenschen sinnvoll und kreativ zu kanalisieren, ist der auf die Altersgruppe zwischen 8 und 18 Jahren zugeschnittene Poetry Slam in der Gelben Villa, der am 26. November ab 16 Uhr zum zweiten Mal stattfindet. Jeder hat fünf Minuten Zeit für einen Vortrag eigener Texte, die diesmal, bitte schön!, im weitesten Sinne um Respekt kreisen sollen. Der abschließende Freestyle-Battle gibt noch mal Gelegenheit zu hastig entworfenen und spontan gerappten Wortspielen. Apropos und Entschuldigung, dass diese Steilvorlage nicht ungenutzt bleiben konnte: Das Jüdische Museum präsentiert am Sonntag ab 12 Uhr Libeskind für liebe Kinder. Der Architekt mit Hang zu spleeniger Bauweise hat diesmal ein Publikum, das nicht gleich an einem dutzend Querverweise ersticken, sondern erst mal begreifen möchte, was Libeskind sich wohl bei seinen buchstäblich schrägen Konstruktionen gedacht hat. Für ein plastisches Erleben werden Bauklötze und andere Materialien gereicht, mit denen der Nachwuchs eigene Häuser entwerfen kann. In die Rubrik „Bitte nicht nachmachen“ fällt das Stück „Der fliegende Koffer“, den Andersens Koffer Theater am Montag um 10.30 Uhr in der Schwartzschen Villa in Steglitz aufführt. Wie Maximilian, der Held des Stücks für Kinder ab drei Jahren, auf die Idee kommt, in einem Koffer davonfliegen zu können, bleibt sein Geheimnis. Wenn Sie also demnächst mal die Jüngste nicht finden, schauen Sie doch mal in Ihre Reisetasche. Schließlich noch der cineastische Ausblick auf den Dezember: Das Kinderkino schickt Ronja Räubertochter auf Plünder-und-Brandschatz-Tournee.