kein schwarz-grün : Klare Ansage in letzter Minute
Es soll ein Befreiungsschlag sein, und der ist auch bitter nötig. Die Absage der GAL an alle schwarz-grünen Spekulationen in Hamburg kommt, zumal in dieser Deutlichkeit, in letzter Minute. Denn knapp drei Wochen vor dem Urnengang im Stadtstaat laufen den Grünen die Wähler davon oder zaudern mit ihrer Zustimmung.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Seit Monaten wehren sich die Grünen gegen die Unterstellung, sie würden im Zweifel mit der CDU koalieren, falls Rot-Grün keine Mehrheit bekäme. Erfolglos, denn die gezielten Avancen des Ole von Beust werden in den Springer-Blättern genüsslich zum Flirt der GAL mit der CDU umgedeutet. Beabsichtigt ist die Verunsicherung grüner Klientel.
Das Kalkül des Bürgermeisters und seiner Strategen, hinter vorgehaltener Hand durchaus eingestanden, ist simpel. Potentielle grüne Wählerinnen sollen von der Wahl abgehalten oder in die Arme der Linkspartei getrieben werden. Denn bei drei Fraktionen wie zurzeit würden SPD und GAL mit hoher Wahrscheinlichkeit vor der CDU liegen.
Der Effekt bei vier oder fünf Parteien im Rathaus wäre: Von Beust bliebe Regierungschef und könnte sich aus FDP, GAL und SPD seinen Juniorpartner so billig wie möglich aussuchen. Denn Konkurrenz verdirbt die Preise.
Die Grünen mussten nun diese klare Ansage machen, um politisch zu überleben. Und um glaubwürdig zu bleiben.