kein bau auf dem domplatz : Das Glashaus und die Nagelprobe
Es ist eine herbe Schlappe für den CDU-Senat. Vor allem für Bausenator Michael Freytag und speziell für Bürgermeister Ole von Beust. Das Glashaus auf dem Domplatz liegt in Scherben. Hamburg aber bleibt eine Bausünde erspart.
Kommentarvon Sven-Michael Veit
Dass der Parkplatz mit Würstchenbude an der Domstraße ein Schandfleck ist, ist keine Frage. Dass die jahrzehntelange Debatte über eine zweckmäßige und zugleich repräsentative Nutzung endlich mal beendet werden muss, ist ebenfalls klar. Es muss aber ein gutes Ende sein.
Und das hätte der nun beerdigte Entwurf niemals sein können. Denn er hatte von vornherein einen Konstruktionsfehler: das Investorenmodell. Private sollten bauen, was die Stadt sich wünscht, lautete die Idee. Das Ergebnis aber ist die Differenz zwischen den Mieten, welche die Stadt zahlen kann, und der Rendite, welche die Investoren einstreichen wollen.
Auf dem Domplatz ist das so viel gerühmte Modell der Public Private Partnership sicher nicht gescheitert. Aber ihm wurden seine Grenzen aufgezeigt. Eine heilsame Lehre wenigstens. Die Konsequenz muss lauten, die Bebauung in öffentlicher Regie durchzuführen – eine Nummer kleiner und eine Nummer bescheidener, dafür aber sinnvoll, finanzierbar und städtebaulich verträglich.
Für den Senat mag das abrupte Ende eines seiner Metropolenträume schmerzhaft sein. Die Nagelprobe aber steht ihm noch bevor: die Elbphilharmonie.