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Archiv-Artikel

hohe hamburger mieten Hausgemachter Mietwucher

Die Kaufkraft sinkt, die Mieten steigen. Die Alarmmeldungen des Mietervereins über einen sich anbahnende Mietenboom zeigen, dass angemessener Wohnraum für immer mehr Menschen nicht erschwinglich ist. Doch diese Tendenz ist nicht nur der fatale Auswuchs von Marktmechanismen, er ist vor allem auch ein Resultat einer total verfehlten Wohnungspolitik des Hamburger Senats. Die Zeche zahlen die Mieter.

KOMMENTAR VON MARCO CARINI

Die Liste der Verfehlungen ist lang: Der Wohnungsbau stagniert, der Neubau geförderter Wohnungen mit Preisbindung ist in den vergangenen Jahren fast zum Erliegen gekommen. Immer mehr Sozialwohnungen laufen aus der Bindung, ohne dass die Politik sich darum schert.

Stattdessen presste der Senat die SAGA finanziell aus, um die Hafencity zu finanzieren. So bleibt der städtischen Wohnungsgesellschaft kein Spielraum, um preisdämpfend auf den Wohnungsmarkt einzuwirken. Dass der Senat alle Sozialen Erhaltenssatzungen gekippt hat, die Luxusmodernisierungen und die Umwandlungen von Mietwohnungen in Eigentum lange Zeit verhindert haben, rundet das Bild ab.

Kein Wunder also, dass Hamburgs Mieten kräftig steigen. Wundersamer dagegen ist, dass keine Hamburger Partei diese fatale Entwicklung als Wahlkampfthema entdeckt hat.