heute in bremen : „Taxen fahren zügig, nicht ruppig“
Die Verkehrsdeputation berät über Taxi-Tarife
taz: In Bremen fahren viele mit Erdgas betriebene Taxen. Schlagen die ständigen Gaspreiserhöhungen auch auf die Taxitarife durch?
Norbert Frenzel, Fachvereinigung Personenverkehr, Landesverband Bremen: Circa 90 Prozent der Taxen fahren auf Grund der zu wenigen Gas-Tankstellen immer noch mit Diesel, aber der wird ja auch exorbitant teurer. Da wir seit drei Jahren keine Fahrpreisanpassung hatten und die Kostenspirale insgesamt nach oben geht, unter anderem bei der KFZ-Versicherung, halten wir jetzt eine Steigerung von knapp über zehn Prozent für gerechtfertigt.
Ist Taxifahren in Bremen bislang billiger als im Bundesdurchschnitt?
Nein, wir bewegen uns im Städtevergleich im Mittelfeld, in vielen umliegenden Landkreisen gibt es durchaus höhere Tarife. Im Schnitt wäre eine zehnprozentige Steigerung übrigens immer noch ein geringere Verteuerung als bei der Straßenbahn, die ja jedes Jahr ihre Tarife anhebt.
In Bremen kommt auf 1.128 EinwohnerInnen ein Taxi. Fordern Sie von der Verkehrsdeputation neben der Tariferhöhung auch eine Konzessionsbeschränkung?
Im Prinzip wäre es gut, wenn weniger Taxen führen – aber wem sollte die Konzession denn entzogen werden? Wenn man seinen Betreib aus Altersgründen verkauft, wird die staatliche Genehmigung in der Regel mit übertragen.
Taxifahrer stehen im Ruf, ein eher ruppiges Fahrverhalten zu haben. Bestätigt sich das durch eine erhöhte Knöllchendichte?
Keineswegs. Taxen fahren zügig, aber nicht ruppig. Man bildet sich das ein, weil sie durch ihre Elfenbein-Farbe auffallen und im Gedächtnis bleiben.
Wo wir gerade über Klischees reden: Wie viele Germanisten sitzen bei Ihnen am Steuer?
Da machen wir keine Erhebungen. Auffallend ist allerdings, dass es viel weniger Studenten als noch vor zwanzig Jahren gibt, die in Bremen Taxi fahren. Insgesamt gibt es in der Stadt 250 Taxi-Unternehmer, von denen etwa die Hälfte Ein-Fahrzeug-Betriebe sind. Fragen: HB