heute in bremen : „Die taz ist hüftsteif“
Am Samstag um elf Minuten nach elf beginnt auf dem Marktplatz der Bremer Karneval
taz: Surdo, ich würde gerne mit Ihnen über Ihren heutigen Einsatz sprechen.
Surdo, Basstrommel: Ich rede nicht mit der taz.
Warum das denn nicht?
Weil Sie immer so fies über den Bremer Karneval schreiben.
Nana, so schlimm wars doch gar nicht.
Sie lesen wohl Ihre eigene Zeitung nicht, was? Hüftsteife Hanseaten und linksalternative Endvierziger, die mit lila Halstüchern und verbissener Miene auf einschlägige Percussionskörper eindreschen! Das waren Sie!
Nicht ich, ein Kollege, der kommt aus dem Rheinland…
Das ist egal. Es ist doch so: Wenn alle etwas gut finden und Spaß haben, dann schreibt die taz es garantiert nieder. „Gnagnagna, voll blöd, viel zu teuer, braucht kein Mensch.“ Das nenne ich hüftstfeif! Gehen Sie mal tanzen!
Aber mit dem Space Park lagen wir richtig…
Ach, kommen Sie mir nicht mit dem ollen Space Park. Ziehen Sie sich immer noch an dem hoch?
Können wir jetzt vielleicht über den Karneval sprechen?
Hrmpf.
Bitte.
Ausnahmsweise. Aber ich will das Interview vorher lesen, mit den anderen Trommlern besprechen, und Sie müssen unsere Sponsoren und Kooperationspartner nennen und auf unsere Homepage verweisen…
Und das Motto erwähnen?
Oh ja! Rot!
Rot?
Genau. Rot wie Blut, Feuer, Wärme, Liebe, Leidenschaft, Erotik, Sünde, Gefahr, Leben, Freude, Scham, Zorn und Aggression.
Pardon, aber das klingt wirklich nicht nach Bremen.
Ich wusste, ich hätte nicht mit Ihnen reden sollen. Interview: eib