heute in bremen : „Es ist nicht mehr so locker“
Es wird wieder wild gekickt: Die Bremer Alternativliga startet in ihre 17. Saison
taz: Herr Pelster, wir haben Anfang März 2009 – was bedeutet das für Sie ?
Michael „Pelle“ Pelster, Allroundspieler beim „Roten Stern Bremen“: Die Wilde Liga Bremen startet erstmals ohne den Roten Stern in eine neue Saison!
Roter Stern? Wilde Liga?
In der Wilden Liga tummeln sich alle, die Lust haben, jenseits von Vereinsstrukturen Fußball zu spielen. Der Rote Stern hat die Liga 1993 mitbegründet, damals waren das viele Leute aus dem linksalternativen Spektrum. Eigentlich ging es aber doch immer nur um Fußball.
Roter Stern verlässt die Liga ohne Titel – schmerzt das?
Ich bin Deutscher Meister, das reicht …
Deutscher Meister?
Wir waren 2002 Deutscher Alternativfußballmeister.
Warum tritt Roter Stern ab?
Einmal aus Altersgründen, bei uns werden langsam die ersten 60. Außerdem fehlt uns mittlerweile das „Andere“, „Wilde“ an der Liga.
Wo ist das Problem?
Es ist nicht mehr so locker, die Debatten werden verbissener geführt. Die Personen und Mannschaften sind andere. Aber alternativ im Sinne von selbstorganisiert ist das immer noch.
Was war Ihr kuriosestes Erlebnis in der Zeit?
Vor drei Jahren bin ich mal auf dem Platz gesiezt worden.
Welche Pokale gibt’s denn in der Wilden Liga zu gewinnen?
Bisher war der Pokal ein Riesenungetüm, der so eine Sichel andeutete. Jetzt soll es aber bald eine sehr konventionelle Meisterschale geben. Der schönste Pokal des Roten Sterns waren zwei aufeinander geschraubte Waschmaschinentrommeln.
Gibt es schon Prämien für die abenteuerlichsten Mannschaftsnamen?
Bisher nicht. Mein absoluter Favorit kommt aus Bielefeld und heißt „Dr. Rainer Klimke auf Ahlerich“. INTERVIEW: JENS UTHOFF
Infos: www.wildeligabremen.de und www.rotersternbremen.de