heute in bremen : „Nicht nur für alte Jungfern“
Die Bremer Heimstiftung stellt die modernen Nachfolger der „Stiftsbriefe“ vor
Frau Sörensen, das Bremer Ilsabeen-Stift hat im Mittelalter so genannte „Stiftsbriefe“ ausgegeben. Begüterte alte Frauen und Jungfern konnten damit ein lebenslanges Wohnrecht erwerben. Haben Sie dieselbe Zielgruppe?
Antje Sörensen, Leiterin des Kundenzentrums der Bremer Heimstiftung: Nein. Unser Angebot richtet sich an alle Senioren ab 60.
Die können schon lange Wohnungen in Ihren Einrichtungen mieten. Warum bieten Sie nun auch ein „Wohnrecht auf Lebenszeit“ an?
Wenn sich Senioren zu einem Umzug in eine Senioreneinrichtung entscheiden, verkaufen sie oft ihr Wohneigentum, weil sie dafür keine Verantwortung mehr haben möchten. Geld anzulegen und Aktienkurse zu beobachten, dazu haben viele aber im Alter keine Lust mehr. Dazu kommt die Unsicherheit, wie hoch Steuern, Inflation und Sozialabgaben künftig sind. Bei unserem Angebot zahlen sie die Kaltmiete bis an ihr Lebensende im Voraus, das Wohnrecht wird im Grundbuch eingetragen, Mietsteigerungen sind ausgeschlossen. Damit können Sie besser kalkulieren.
Zahlen Männer und Frauen für die gleiche Wohnung gleich viel?
Nein. Männer zahlen weniger, weil sie laut Statistik keine so hohe Lebenserwartung haben – und die spielt natürlich für unsere Rechnung eine Rolle.
Und wer dann doch früher stirbt, hat Pech gehabt?
Nein. Bestandteil des Vertrages ist ein Papier, auf dem genau steht, was die Wohnung in soundsoviel Jahren noch wert ist. Stirbt jemand früher, wird dieser Restwert ausgezahlt, in der Regel an die Erben. Interview: sim
Infos unter ☎ 0421 / 24 34-181