heute in bremen : Streit um eine Tiefgarage
In Findorff wird der Grundstein für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt gelegt
taz: Gibt es noch freie Wohnungen?
Joachim Böhm, Architekt beim Netzwerk Bauen und Leben: Ja, von 15 Einheiten sind noch sechs kleinere zwischen 55 und 60 Quadratmetern frei.
taz: Lauter Singlewohnungen…
Ja, von denen, die ursprünglich mitgeplant haben, sind vor allem die Alleinstehenden abgesprungen. Jetzt sind die meisten Käufer kinderlose Paare, eine Familie überlegt noch, ob sie zwei kleine Wohnungen zusammenlegt. Allerdings wird es allmählich eng, weil wir ja schon mit dem Bau beginnen.
Worum wurde während der Planungsphase gestritten? Um die Farbe der Hausflure?
Es gab einen Streit um eine Tiefgarage. Den einen ist ihr Auto lieb und teuer und die anderen konnten das überhaupt nicht nachvollziehen. Ich glaube aber, dass es bei solchen Auseinandersetzungen eigentlich um etwas anderes geht, um die Chemie zwischen zwei Menschen.
Und hat das Haus jetzt eine Tiefgarage?
Nein, es gibt drei Stellplätze im Erdgeschoss, und die Befürworter der Tiefgarage sind geblieben.
Wer entscheidet eigentlich, wer einziehen darf?
Da wir das Projekt mit einem Bauträger realisieren mussten, der die Einheiten als Eigentumswohnungen verkauft, jeder, der will. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Leute, die sich für das Projekt interessieren, ein großes Interesse daran haben, ihre zukünftigen Nachbarn vorher kennen zu lernen. Wir wollen aber für zukünftige Projekte eine Genossenschaft gründen, um uns unabhängig zu machen.
Interview: eib
Kontakt zum Netzwerk Bauen und Leben: ☎ 959 1700