hamburg heute : „Vom Gepard bis zum Schwamm“
Das Magazin „Geo“ zeigt eine Fotoausstellung zur Artenvielfalt
taz: Herr Kruse, Sie zeigen Naturbilder. Was ist der Unterschied zu einem üblichen Naturkundemuseum?
Jörg Kruse: Ich glaube nicht, dass dort Fotografie in dieser Qualität zu sehen ist. Und ich wüsste nicht, dass in einem Naturkundemuseum so auf den Punkt gebracht wird, dass es Artenvielfalt und deren Bedrohung gibt. Dort werden Sie wahrscheinlich eine eher auf die Natur, auf die Tiere fokussierte Ausstellung sehen. Aber wir haben eine Botschaft: Passt auf diese Artenvielfalt auf! Wir sind auch nichts anderes als eine Art, die auf diesem Planeten lebt.
Gezeigt wurde die Ausstellung bereits in Brüssel und, während der Uno-Konferenz zum Artenschutz, in Bonn. Wollen Sie die Politik beeinflussen?
Der Anspruch ist, klar zu machen: Es gibt ein sehr zerbrechliches Gleichgewicht, und der Mensch greift dort ein. Und das Artensterben hat damit zu tun, dass es auch für uns Menschen enger wird.
Wie reagieren die Besucher?
Sie empfinden auf der einen Seite die absolute Faszination der Schönheit der Natur – vom Gepard bis hin zum Schwamm. Und im nächsten Moment das Erschrecken – darüber, wie der Mensch die Artenvielfalt zurückdrängt.
Überwiegt die Begeisterung – oder der Schrecken?
Wir haben leider kein Gästebuch. Aber das ist eine gute Anregung. INTERVIEW: KLU
„Natur – unser kostbares Netz“: bis 14. 9., tägl. 10 bis 18 Uhr (Mi bis 20 Uhr), Gruner + Jahr Pressehaus, Am Baumwall 11
Fotohinweis: JÖRG KRUSE, 48, organisiert „Geo“-Ausstellungen