hamburg heute : Wider die Trägheit
Die Mieter der Hallerstraße 6/8 hängen ein Zehn-Meter-Plakat für Ökostrom an ihr Haus
taz: Herr Vieth, den Stromanbieter kann man schon lange wechseln. Kommt Ihre Werbeaktion nicht etwas spät?
Von den 29 Mietparteien hatten vier schon ganz lange Ökostrom. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, weil die Differenz zwischen Ökostrom und normalem Strom geringer geworden ist. Zudem haben die Vorfälle in Krümmel und Brunsbüttel gezeigt, auf was für einem Pulverfass wir sitzen. Zwei Mieter haben nicht gewechselt.
Warum?
Der eine sagt: Ich bin Kapitalist, ich geh’ dahin, wo’s am billigsten ist. Die andere hat sich entschuldigt: Sie habe schon zwei Anträge hier liegen. Ich sagte ihr: Es reicht, wenn du einen ausfüllst. Die Trägheit zu überwinden, dauert bei vielen lange.
Sie veröffentlichen im Oktober ein Buch: „Klimawandel, mal anders“. Was tun Sie sonst noch für den Klimaschutz?
Ich bin Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz der GAL und mehrerer Umweltorganisationen. Ich habe kein Auto. In meiner Wohnung achte ich aufs Stoßlüften und die Heizung stelle ich, wenn möglich, aus. INTERVIEW: KNÖ
Das Transparent wird ab elf Uhr an der Hallerstraße 6/8 eingeweiht