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Archiv-Artikel

gute besserung, teure! Gebühr in alltäglicher Praxis

Die neue Praxisgebühr ist in Hamburg ohne größere Probleme an den Start gegangen. Für die Kassenärztliche Vereinigung sagte Barbara Heidenreich: „Im Großen und Ganzen bezahlen die Patienten die Gebühr von 10 Euro ohne große Diskussion.“ Bei der Vereinigung liefen allerdings weiter die Telefone heiß, weil in den Praxen nach wie vor nicht klar sei, welcher Patient denn nun bezahlen müsse und wer nicht. „Die Ausnahmefälle sind das Problem, es gibt nach wie vor viele, viele Unsicherheiten“, so Heidenreich.

Auch auf die Krankenhäuser kommen nach den Worten von Prof. Jörg Debatin vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) eine Reihe neuer Probleme zu. Allein im UKE sei damit zu rechnen, dass für jährlich rund 20.000 Notpatienten Gebühren von jeweils 10 Euro erhoben werden müssten – genau wie in den Arztpraxen, sagte der ärztliche Direktor des Klinikums. „Weil die Patienten im Krankenhaus nicht cash bezahlen können, ist mit viel Verwaltungsaufwand aber auch zusätzlichen Kosten und Mindereinnahmen zu rechnen.“ So hat das UKE bereits 20 EC-Kartenlesegeräte für rund 30.000 Euro angeschafft. „Dieses Geld bekommen wir von niemandem zurück“, sagte Debatin. Wer keine EC-Karte dabei habe, müsse das Geld überweisen. Die erste Mahnung müsse dann noch vom Krankenhaus geschrieben werden, erst dann schalte sich die Krankenkasse ein.

Die „Feuerprobe“ hat das neue Gebühren-System nach seinen Worten im UKE „besser bestanden als gedacht“. DPA