gut aufgehoben : Landesfilmarchiv
Szenen aus Bremen
Anlässlich des zweiten „Bremer Tags der Archive“ von Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 11. Mai porträtiert die taz Bremer Archive.
„Archiv“ – das klingt nach verstaubten Büchern, nach Regalen voller Schriftstücke. Doch in Bremen Nord werden noch ganz andere Schätze gehortet: Filmrollen, Dias, Tonaufnahmen und historische Filmproduktionstechnik. „Aus dem Nachlass eines ehemaligen UfA-Mitarbeiters, der Ende der 40er-Jahre Kulturfilme gedreht hat, haben wir das komplette Material inklusive Ungetümen von Schneidetischen und Sitzmobiliar für die Zuschauer“, erzählt der Archivar Hans-Otto Steudle. Von einigen dieser Produktionen werden als Kopien verkauft, so zum Beispiel „Das Männerschiff“, ein vertonter Film über den Fischfang auf hoher See.
Neben Filmen aus Produktionsfirmen sammelt das Archiv in seiner Bremensien-Abteilung auch Amateuraufnahmen sowie Propaganda- und Werbefilme. Aus diesen schneidet Steudles Kollege Chroniken zusammen, die ebenfalls verkauft werden: „Vom Dritten Reich zum Wirtschaftswunder – Bremen 33 bis 55“ oder „Die Bremer Häfen“.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung sind Schulfilme zu verschiedenen Fächern, die ältesten stammen aus den 30er Jahren. Die Nachfrage nach diesen sei leider nicht besonders groß, bedauert Steudle. „Lehrer haben kaum Interesse, weil sie denken, die Filme sind nur altmodisch – dabei erzählen die ja auch viel über die Zeit, in der sie entstanden sind.“ Wer seinen SchülerInnen etwa Verkehrserziehung aus den 30er-Jahren zeigen möchte: „Wir gehen jeder Nachfrage gerne nach.“ eib
Landesfilmarchiv: Färberstraße 5, Bremen, ☎ 04 21 / 361-78 45.