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Archiv-Artikel

grammy-verleihung Null Toleranz!

Die Skandale blieben außen vor. Zwar wurden dem Sänger Ibrahim Ferrer sowie einer Hand voll weiterer Kubaner keine Visa zur Einreise erteilt, weil ihr Besuch „als schädlich für die Interessen der USA“ eingestuft wurde. Trotzdem bekam der Sänger bei der Grammy-Verleihung am Sonntag in Los Angeles einen Preis für das beste Latin-Album.

Im Mittelpunkt der Musikpreis-Gala stand aber die R-’n’-B-Sängerin Beyoncé. Gleich fünf Trophäen konnte der Destiny’s-Child-Star mit beiden Armen nach Hause tragen, darunter für „Crazy in Love“ als R-’n’-B-Hit des Jahres. Mit vier Preisen dicht hinter ihr lag der Soul-Star Luther Vandross, der im April vergangenen Jahres einen Schlaganfall erlitten hatte und deshalb nicht an der Zeremonie teilnehmen konnte. Für das beste Album des Jahres wurde die HipHop-Gruppe OutKast geehrt, während Coldplay für den Song „Clocks“ den Preis für die Single des Jahres erhielten. In ihrer Dankesrede widmete die britische Band ihren Preis dem demokratischen Kandidaten John Kerry, der „hoffentlich eines Tages euer neuer Präsident sein wird“.

Auch Justin Timberlake, der für das beste Pop-Album ausgezeichnet wurde, nutzte die Chance für eine kleine Ansage: Er entschuldigte sich erneut für seinen Auftritt beim „Super Bowl“, bei dem er Janet Jackson eine Brust entblößt hatte, wofür beide heftig kritisiert worden waren.

Janet Jackson hatte auf ihre Anwesenheit an der Grammy-Verleihung gleich ganz verzichtet. Denn wegen dem „Super Bowl“-Zwischenfall wurde die Show weltweit nicht live, sondern mit fünf Minuten Verzögerung ausgestrahlt: Um „anstößige Szenen“ rechtzeitig aus dem Programm schneiden zu können.

DANIEL BAX