gaspreise : Zieht euch warm an!
Draußen sinken von Nacht zu Nacht die Temperaturen, und bei den Berlinern und Berlinerinnen steigt die Gewissheit: Dieser Winter wird hart. Ob er besonders kalt wird oder mild, kann im Moment noch niemand voraussagen. Aber eines ist sicher: Er wird sehr, sehr teuer. Denn die privatisierte Gasag, Monopolistin bei der Berliner Gasversorgung, hat erneut happige Preiserhöhungen angekündigt. Brrrrrrrr!
Kommentar von RICHARD ROTHER
Das Problem ist altbekannt: Mit dem Verweis auf steigende Ölpreise – an die sind die Erdgaspreise gekoppelt – zocken die Gasversorger ihre Kunden schamlos ab. Die können sich ja kaum wehren. Den Anbieter wechseln, geht nicht. Und ein warmes Zimmer oder Bad, heiße Suppe oder Tee braucht jeder, wenn es draußen kälter wird. Was bleibt: Einspruch einlegen und die Sammelklagen von Verbraucherschützern unterstützen. Das setzt die Gaskonzerne wenigstens juristisch unter Druck.
Auch wirtschaftlich ließe sich der Druck verstärken – wenn private und gewerbliche Verbraucher ihren Konsum reduzieren. Für jeden einzelnen wird dies ohnehin immer mehr ein Gebot ökonomischer und ökologischer Vernunft. Da nicht jeder im Winter in den Süden fliegen kann, hilft nur: Energie sparen. Durch bessere Wärmedämmungen an Wänden und Fenstern, durch ein vernünftiges Lüften von Räumen, oder einfach durch Verzicht: kürzer duschen, weniger heizen, dafür lieber mehr bewegen oder wärmer anziehen.
Wohl dem, der noch alte Kanonen- oder Kachelöfen hat! Denn die in Berlin lange Zeit zu Unrecht unbeliebten Öfen lassen sich prima mit Holz- oder Holzbriketts, also mit nachwachsenden Rohstoffen, füttern und geben eine wohlige Wärme. Das ist nicht nur ökologisch, sondern befriedigt ungemein – Wärme entsteht eben nicht durch den Heizungsregler. Außerdem kann man, den steigenden Rauch aus dem Schornstein beobachtend, an die Gasag denken: Euch pust’ ich was!