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Archiv-Artikel

g 8 und die Folgen Die Hüter der Autonomen

Nun streiten sie sich schon untereinander, die Hüter der Inneren Sicherheit. Denn keiner will es gewesen sein, der nicht gut genug auf die Autonomen aufgepasst hat. Doch das Verbindende bleibt ihnen: Denken können sie nur in den Kategorien von Ausforschung und Bestrafung.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Niedersachsens Schünemann sehnt sich nach schärferen Gesetzen und pralleren Dateien, Berlin verlangt bessere Arbeit vor Ort und Hamburgs oberster Verfassungsschützer gibt bislang nie gehörte Töne von sich: Mehr Augenmerk auf Autonome sei nicht ungefährlich, immerhin müsse er ja auch noch auf Rechtsextremisten Acht geben.

Ein Argument, das er noch nie gebrauchte. Denn es steht im krassen Widerspruch zu seinen alljährlichen Frontberichten, die ein chronischer Mangel an Sehkraft auf dem rechten Auge auszeichnet.

Allzu leicht zu durchschauen jedoch ist das Schwarze-Peter-Spiel. Mehr Geld, mehr Personal, mehr Daten ergebe mehr gefühlte Sicherheit, lautet die populistische Milchmädchenrechnung derer, denen Repression stets mehr gilt als Prävention.

Dabei übersieht vor allem Schünemann bei dem Vorbild, das er bemüht, geflissentlich eines: Weniger Gewalt in Fußballstadien ist in erster Linie nicht Ergebnis von Hooligan-Dateien. Sondern von vorbeugender Sozialarbeit und Dialogen an Runden Tischen.