französische zeitungen zum weltfinanzgipfel :
La Montagne aus Clermont-Ferrand glaubt: Bush ist heute so bedeutungslos, dass er den Argumenten von Nicolas Sarkozy nachgegeben hat. Der erste Gipfel zur Neuordnung des weltweiten Finanzsystems wird also noch in seiner Amtszeit stattfinden. Sicherlich hofft Bush, die Urheberschaft der versprochenen neuen Weltordnung ein bisschen für sich in Anspruch nehmen zu können. Doch zum einen bedeutet die Definition neuer Regeln nicht, dass das ganze Spiel geändert wird. Und selbst wenn bei der Serie von geplanten Treffen ein wirklicher „New Deal“ herauskommen sollte, ist es wenig wahrscheinlich, dass Bush mit Roosevelt verglichen wird.
La Croix in Paris schreibt: Bei diesem Versuch einer Neubegründung des Finanzsystems ist Europa am kühnsten. Nicolas Sarkozy, der amtierende EU-Ratsvorsitzende, möchte einen neuen Sockel für das Finanzsystem schaffen und dazu die 1944 unterzeichneten Vereinbarungen von Bretton Woods erheblich ändern. Doch die US-Regierung, allen voran George W. Bush, teilen diesen Ehrgeiz mit all seinen Konsequenzen nicht unbedingt. Sie fühlen zwar, dass sie handeln müssen. Doch sie hüten sich vor allzu viel Kühnheit. In ihren Augen muss zwar etwas aufgeräumt werden, doch sie wollen nicht die Mauern abreißen, mit denen sie seit 60 Jahren voll und ganz zufrieden sind.