fragen zu baden-baden : „Mut belohnen“
Wie steht es um die deutsche TV-Fiktion? Auf dem Fernsehfilm-Festival Baden-Baden hat die taz Leute gefragt, die es wissen müssen. Zum Abschluss: Stephan Abarbanell, RBB-Chefprogrammplaner.
Was schätzen Sie am deutschen Fernsehfilm?
Die Vielfalt, die Realitätsnähe und die hohe handwerkliche Qualität.
Was vermissen Sie am deutschen Fernsehfilm?
Schwer zu sagen, was fehlt: Selbst die viel geschmähten Degeto-Schmonzetten haben schließlich eine Berechtigung im Programm. Aber junge Filmemacher müssten bei ihrem zweiten Film, der der schwerste ist, stärker die Chance geboten bekommen, auf künstlerische Freiheit und Risiko zu setzen. Mut muss mehr belohnt werden.
Wer ist schuld?
Der manchmal überbewertete Quotendruck und der Trend zum durchformatierten Programm, das dem Zuschauer nichts mehr zumuten will.
Wie lässt sich ändern, was sich ändern muss?
Auf erfolgreichen Sendeplätzen wie dem in der ARD mittwochs um 20.15 Uhr müsste man noch mehr Mut zum Risiko haben und den Fernsehfilm als Form künstlerischen Erzählens mehr in den Blick nehmen. Dazu gehört auch eine bessere Drehbuchförderung.