forscherskandal : Student entlarvt Biotech-Fälscher
BERLIN taz/dpa ■ In Südkorea sind einmal mehr „bahnbrechende Forschungen“ als reiner Schwindel aufgeflogen. In einem Fall wollten Forscher ein Nanopartikel entwickelt haben, das die Wirkung von Medikamenten auf Zellen beeinflussen kann. Im anderen Fall wollten die Forscher ein Molekül aufgespürt haben, mit dem man die Alterung der Zellen stoppen kann. Schön, wenn’s so wäre.
Die erste Studie war 2005 in Science veröffentlicht worden, die zweite Studie 2006 in Nature Chemical Biology – beides angesehene Publikationen. Die Arbeiten wurden am Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) gemacht. Die Fälscher flogen auf, nachdem Studenten vergeblich versucht hatten, die Ergebnisse nachzubilden. Der Dekan der Fakultät für Biowissenschaften der KAIST, Lee Gyun Min, erklärte am Dienstag, der Fall sei „ebenso schockierend wie der Fall Hwangs“ – wenn auch die Auswirkungen nicht so gravierend seien.
Der Fall belegt einmal mehr, dass es immer noch recht einfach ist, Studien zu fälschen, und dass auch die „peer reviews“, also die Kontrollen solcher Ergebnisse von anderen Experten vor einer Veröffentlichungen in Journalen, nicht sicher vor Betrug schützen können. Es ist aber auch beruhigend, dass die Methode der Wissenschaft am Ende solche Schummeleien auffliegen lässt. Was sich nicht reproduzieren lässt, fällt automatisch wieder aus dem Wissensschatz heraus. Früher oder später finden sich bei wichtigen Ergebnissen immer Forscher, die die Experimente wiederholen. URB