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Archiv-Artikel

flughafen tempelhof Schließung kostet Geld

Aha, die überfällige Schließung des Flughafens Tempelhof kostet etwa 32 Millionen Euro. Das antwortete der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gestern auf eine entsprechende Anfrage der CDU-Fraktion. Aber welcher Erkenntnisgewinn ist damit verbunden? Hängt die Entscheidung, den innerstädtischen Airport dichtzumachen, davon ab, ob das Ganze – im ersten Schritt – ein oder zwei Millionen Euro mehr oder weniger kostet? Das wäre kleinlich.

KOMMENTAR VON RICHARD ROTHER

Jeder weiß, dass die Schließung des Flughafens nicht umsonst zu haben ist. Der größte Posten entfällt dabei auf Ausgleichszahlungen für ehemalige Beschäftigte. Zudem ist noch längst nicht geklärt, ob und wie die Flughafen-Immobilien verwertet werden.

Dennoch ist die für Herbst anvisierte Schließung die richtige Entscheidung: für die Anwohner, für das Land, für die Region. Betriebswirtschaftlich betrachtet, fliegt der Airport Jahr für Jahr Verluste ein – leicht auszurechnen, wann die Schließungskosten amortisiert sind. Den Tempelhofer und Neuköllner Anwohnern ist schon lange nicht mehr zuzumuten, unter Lärm und Gefahren eines Flughafens zu leiden, der heute keine Chance auf Neugenehmigung hätte.

Und: Wer einen modernen Flughafen will, wie er in anderen Großstädten Standard ist, muss den Flugverkehr auf einen Airport konzentrieren. Voraussetzung ist die Schließung der innerstädtischen Flughäfen Tempelhof und Tegel. Auch wenn ein (Teil-)Abriss Geld kostet.