die steile these : Mit Pompeius gegen Piraten
Die Bundesmarine beteiligt sich am Kampf gegen Piraten! In Rom war man damals schon viel weiter …
„Die Grenze zwischen Seeraub und Seekrieg ist schwer zu ziehen, was bedingt ist durch den rechtlosen Zustand, in welchem die Staaten in älterer Zeit miteinander leben“, schrieb schon der Grieche Thukydides. Echten Stress mit kilikischen Piraten hatte vor allem Rom, das, frühglobalisiert, von auf dem Seeweg aus Ägypten antransportierten Getreide abhängig war. Zur endgültigen Lösung dieses Problems wurde ein eigenes Gesetz gezimmert („lex gabinia“), das dem Feldherren Gnaeus Pompeius nicht nur mit einer gigantischen Streitmacht und enormen Vollmachten im gesamten Mittelmeer ausstattete – sondern auch in allen Provinzen bis zu 50 Kilometer landeinwärts. Pompeius beschränkte sich nicht aufs Versenken, sondern griff die Nester der Piraten an Land an – um die Seeräuber umzusiedeln und ihnen anderswo eine solide, ehrbare Existenzgrundlage als Bauern zu gewähren. Nach nur drei Monaten war die Plage erledigt – und wäre es auch heute wieder, ließe man Somalia nicht lieber in dem „rechtlosen Zustand“ verhungern, in dem es sich befindet. FRA