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Archiv-Artikel

die anderen zur europäischen reaktion auf die finanzkrise

Die Presse in Wien ist überzeugt: Angeschlagene Banken zu retten, ist natürlich ein schwerer Sündenfall gegen die Marktwirtschaft, aber aktuell das kleinere Übel – auch im Interesse der Steuerzahler, die so oder so die Zeche zu bezahlen haben.

Der Standard in Wien ist skeptisch: Die hektisch verfügten Rettungsaktionen, gepaart mit sich mehrenden Konjunktur-Stimuli, werden die Volkswirtschaften auf Jahrzehnte hinaus belasten. Doch die Notwendigkeit der Eingriffe zu hinterfragen ist unpopulär. Europa ist bereit, dem US-Aktionismus blind und unkoordiniert zu folgen – und mit Maßnahmen, deren Nutzen niemand genau darstellen kann, die Zukunft aufs Spiel zu setzen.

Der Daily Telegraph in London vermutet: Die Entscheidung Deutschlands, für alle Spareinlagen zu garantieren, macht dem britischen Finanzminister Alistair Darling immensen Druck, die gleichen Schritte einzuleiten.

Die République des Pyrénées stellt fest: Bemerkenswert ist vor allem, dass die vier EU-Staaten bei ihrem Treffen in Paris für eine „wirkliche und komplette“ Reform des internationalen Finanzsystems plädieren.

L’Union aus der Champagne meint: Ein Europa der zwei, und vielleicht noch mehr Geschwindigkeiten, ist eine Lösung, die es zu definieren gilt. Das G-4-Treffen von Paris hat den Weg dahin geöffnet.