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die anderen zum deutsch-französischen streit um die airbus-sanierung

In Paris schreibt Le Monde: Die Krise, in der Airbus steckt, nimmt eine schlechte Wende, nämlich die des Nationalismus. Der Flugzeugbauer muss seine ursprüngliche Struktur ändern, die mit der Feinwaage die Aufgabenverteilung zwischen den Werken festgelegt hat. Mit diesem Aufrechnen muss ein Ende sein, damit endlich ein „europäischer“ postnationaler Riese davonfliegen kann.Alle beteiligten Länder haben sich des Mittels der Erpressung bedient, um den Löwenanteil zu bekommen. Doch Deutschland fordert mehr Beteilung an der Konstruktion sowie eine größere strategische Rolle. Die Affäre ist bei unseren Partnern zu einer nationalen Angelegenheit geworden.

Der Tages-Anzeiger aus Zürich meint: Die Panik dürfte sich so schnell nicht legen. Deutsche und französische Politiker sind sich zwar weitgehend mit den EADS-Managern darüber einig, dass die Kosten drastisch gesenkt werden müssen. Auf wessen Schultern die Last verteilt wird, darüber streiten sich Deutschland und Frankreich allerdings seit Monaten. Ob der Flut regionalpolitischer Überlegungen, Egoismen und Eifersüchteleien drohen wirtschaftliche Kriterien unterzugehen. Für Schuldzuweisungen ist die Zeit allerdings zu knapp: Will Airbus gegenüber Erzrivale Boeing nicht weiter an Terrain verlieren, muss bald eine Entscheidung her.

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