die anderen zu schröder/bush und zum politikerluxus auf staatskosten :
Die niederländische Zeitung de Volkskrant kritisiert Kanzler Schröders Äußerungen zur Nato: Eine klare Neupositionierung der Nato ist geboten. Aber das kann nur in einer Atmosphäre des Vertrauens geschehen. Dazu hat Schröder einen schlechten Beitrag geliefert, indem er im falschen Moment den falschen Ton getroffen hat. Nicht zuletzt, weil es ein Affront ist für die vielen alten und jungen (Nato-)Mitglieder der europäischen Familie, die die Atlantische Allianz noch immer aufrichtig als tragenden Pfeiler der Sicherheitspolitik sehen. Für sie ist es befremdlich, wenn ein deutscher Regierungschef warmherziger über das Russland von Putin spricht als über den Verbündeten, der auch in Berlin noch immer als strategischer Partner gesehen wird.
Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace schreibt zur staatsfinanzierten Luxuswohnung von Finanzminister Gaymard: Der unerwartete Ausraster spiegelt die Kluft zwischen der Wirklichkeit und unseren politischen Eliten wider, die die Realität nur noch aus zweiter Hand kennen. Viel zu viele führende Politiker wissen überhaupt nicht mehr, was es bedeutet, an einem Schalter oder im Supermarkt Schlange zu stehen. Seit Ewigkeiten haben sie nicht mehr am Ausgang einer Schule gewartet. Oder die Erfahrung eines Zeit raubenden Postamtbesuchs zur Hauptbetriebszeit gemacht, um ein Einschreiben abzuholen. Eine derartige Distanz zum Alltag der Bürger hat häufig Folgen für die politischen Programme und die tagtägliche Verwaltung des Landes.