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Archiv-Artikel

die anderen zu den „Live Earth“-Konzerten für den Klimaschutz

Der Tages-Anzeiger aus Zürich meint: Man kann mit Kunst zwar keine Realpolitik machen, aber nicht selten höchst wirkungsvolle Symbolpolitik. Man kann Kunst vor den Karren einer guten Sache spannen, und je mehr Menschen man damit erreicht, desto besser. Pop erreicht mehr Leute als Politik. Und Pop hat, allen Mainstream-Vorwürfen zum Trotz, im Vergleich zur Politik noch immer einen leicht subversiven Sexappeal. Auf Madonna hören mehr Leute als auf George W. Bush. „Live Earth“ war global, glamourös, laut, vom Gedanken an die gemeinsame Sache bewegt – und oft tatsächlich sehr bewegend. Jetzt heißt es, für den Nachhall in der Realpolitik zu sorgen.

Der niederländische Volkskrant meint: Eine neue Sparlampe nützt wenig, wenn gegenüber ein neuer Flachbildschirm steht. Und dann bleibt die Frage, ob der Verbraucher, wenn er wirklich bereit ist, den Worten Taten folgen zu lassen, genug Energie einsparen kann, um die Aufwärmung der Erde einzuschränken. Eine neue Sparlampe bringt nichts, wenn zugleich vier neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Der Appell an den einzelnen Bürger ist ein notwendiges, aber nicht ausreichendes Mittel, um das Problem weltweit und über Generationen hinweg anzupacken. Die Bewusstseinserweiterung hilft nur, wenn auch Regierungen und die Wirtschaft ihre Verantwortung wahrnehmen.