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Archiv-Artikel

die anderen über putins streben nach mehr macht

Die Washington Post kommentiert: Die Dreistigkeit von Wladimir Putins Angriff auf die russische Demokratie der vergangenen Tage hätte einen US-Präsidenten, der die Verteidigung der Freiheit zum rhetorischen Prunkstück seiner Außenpolitik gemacht hat, elektrisieren müssen. Bush aber hat noch nie öffentlich die Bewertung von Putins Führungsstil überprüft. Stattdessen stellt seine Regierung den russischen Präsidenten weiterhin als Gefährten im Kampf gegen den Terror dar. Wie viele Diktatoren dieser Welt bemerkt auch Putin, dass Bushs Leidenschaft für Reden über Freiheit nicht bedeutet, dass er in der Praxis bereit ist, diese zu verteidigen.

Die russische Wirtschaftszeitung Wedomosti schreibt dazu: Das Vorgehen Putins gegen die „Feinde des Staates“ hat sich in eine folgerichtige Aushöhlung und Zerstörung der Institute ebendieses Staates verwandelt. Die Abschaffung der Gouverneurswahlen vergrößert den Raum, in dem es keine Legitimität mehr gibt, noch weiter. Zu Anfang von Putins Präsidentschaft gingen die Stärkung des Staates und die Stärkung des Präsidenten noch Hand in Hand, jetzt widersprechen sie einander. Je mehr Putin seine persönliche Macht ausbaut, desto mehr untergräbt er die staatlichen Institutionen, die eigentlich Russland durch Sturm und Unglück steuern sollen.