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Archiv-Artikel

die anderen über proteste in thailand und die haltung der eu zu russland

In Wien meint Die Presse: Es schien eine friedliche Revolte zu sein, dem Land des Lächelns würdig: Eine „Volksallianz für Demokratie“ aus Professoren, Bankern und großstädtischer Jugend trifft sich zum allabendlichen Happening, campiert um den Regierungspalast und beruft sich auf Gandhis passiven Widerstand. Doch man täusche sich nicht: Diesen bunten Haufen eint nur der Hass auf eine Demokratie „westlichen Stils“. Das Beispiel Chinas bestärkt viele Thais im Glauben, dass die Wirtschaft unter autoritärer Herrschaft am schönsten blüht. Ihre Liebe zu König Bhumibol („unvergleichliche Macht“) ist das Symbol eines fatalen Hangs zur starken Hand.

Der niederländische Volkskrant schreibt: Ehrlicherweise muss man eingestehen, dass Europa nicht in der Lage ist, Moskau den Kampf anzusagen. Doch es wäre verkehrt, daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass die Europäer allein zum Klagen am Spielfeldrand verurteilt seien. Wenn die russischen Führer sich Glaubwürdigkeit bewahren wollen, dann müssen sie sich wenigstens auf die europäische Diplomatie einlassen. Die relativ zahme russische Reaktion auf die Erklärung des EU-Gipfels könnte natürlich eine hinterhältige Form von Missachtung sein. Sie kann aber auch als Indikator dafür angesehen werden, dass Moskau eine weitere Isolation vermeiden möchte.