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Archiv-Artikel

die anderen über kapitalismus in frankreich

Der Pariser Le Figaro kommentiert die umstrittene Privatisierung der französischen Autobahnen: Künftige Generationen werden es zu schätzen wissen, dass man Sorge trägt, die Last der öffentlichen Schulden – wenn auch moderat – zu vermindern. Die einzig ernsthafte Kritik, auf die sich die Gegner des Projekts stützen, zielt auf die Folgen der Privatisierung für die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur und auf das Interesse, einen nicht dem Wettbewerb unterworfenen Bereich zu privatisieren. Die Regierung in Paris hat versprochen, dass die großen Projekte, die künftig auf die Dividenden der Autobahngesellschaften verzichten müssen, aus anderen Quellen bedient werden.

Nice Matin aus Nizza meint zum Niedergang der Schuhindustrie in Frankreich: Da sind sie, die Chinesen, die den Stab übernehmen – weil ihre Löhne 30-mal niedriger sind als bei uns. Die Industrie hat die EU-Kommission verständigt, dass die Aufhebung der Textilquoten zum 1. Januar sie in Schwierigkeiten bringen würde. Indem sie sich auf die Textilprodukte konzentrierte, hat sie den Dingen bei den Schuhen ihren Lauf gelassen. Ergebnis: Die Importe sind um das Achtfache gestiegen, die Preise um 30 Prozent gefallen. Im Luxusbereich halten wir noch mit. Es gibt aber keinen Grund – das gilt für Schuhe wie für den Rest –, dass Chinesen sich mit dem zufrieden geben, was sie haben.