die anderen über joschka fischer und die irakpolitik der usa :
Der Zürcher Tages-Anzeiger meint zur USA-Reise von Joschka Fischer: Die Reise nach Washington war kein „Gang nach Canossa“. Er musste weder für deutsche „Sünden“ zu Kreuze kriechen, noch als Bittsteller für ein besseres transatlantisches Verhältnis auftreten. Die Zeiten haben sich geändert. Stärker denn je äußern sich nämlich die Zweifel an der Legitimität des Irakkrieges. Vor Ort wachsen den Amerikanern die Probleme buchstäblich über den Kopf, und die „Koalition der Willigen“ scheint weniger belastbar, als dies die Bush-Regierung wohl geglaubt hätte. Bei der Stabilisierung der Lage im Irak suchen sie nun nach zusätzlichen Partnern.
Zur Irakpolitik der USA schreiben die Salzburger Nachrichten: Amerika hat den Krieg im Irak in wenigen Wochen gewonnen – und ist jetzt gerade dabei, den Frieden hoffnungslos zu verlieren. Nur elf Wochen nach der großspurigen Verkündung von Präsident George W. Bush, der Krieg sei vorbei, muss der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Bagdad gestehen, es gebe einen neuen Krieg. Als sich der Staub des Krieges gelegt hatten, trat die Unfähigkeit Washingtons zum Aufbau eines neuen Iraks zu Tage. Man schafft es nicht, wenigstens die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Die bereits gewonnenen Herzen der Iraker wenden sich wieder ab.