die anderen über die wahl im kosovo :
Die Neue Zürcher Zeitung schreibt: Das Heer der internationalen Sicherheitskräfte, Experten und Beobachter hat zwar seinen Auftrag erfüllt, doch einer geregelten Zukunft ist Kosovo auch nach diesen Wahlen nicht näher gerückt. Warum? Die Ansichten darüber, wer einst in dem heutigen UNO-Protektorat die oberste Macht ausüben soll, sind so unvereinbar wie eh und je. Sämtliche der parlamentarischen Parteien auf Seiten der Kosovo-Albaner sehen keine Alternative zu einer baldigen und vollständigen Unabhängigkeit. (…) Unter diesen Umständen erscheinen ernsthafte Verhandlungen über Kosovos Zukunft bereits in neun Monaten wenig realistisch.
Die konservative spanische Zeitung ABC meint:
Die Wahl hat gezeigt, dass eine multiethnische Gesellschaft im Kosovo weiterhin eine Illusion ist. Wenn allerdings die Serben und Kosovo-Albaner nicht zu Zugeständnissen bereit sind, bleibt als Ausweg nur die Teilung des Gebiets. Die Führer beider Seiten sollten einsehen, dass Verhandlungen besser sind, als am Ende bei einem neuen Ausbruch von Gewalt alles zu verlieren. Serbien wird im Kosovo nicht wieder so herrschen können wie in der Vergangenheit. Aber auch die Unabhängigkeit des Kosovo ist nur ein Traum, denn sie würde keine Stabilisierung der Region bedeuten.