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Archiv-Artikel

die anderen über die türkei und die eu

Zur Aufforderung der 25 EU-Staaten an die Türkei, Zypern während der Beitrittsverhandlungen anzuerkennen, schreibt die Basler Zeitung: Auch Ankara ist klar, dass die Türkei nicht in die EU eintreten kann, ohne alle Mitglieder anzuerkennen. Zu diesen gehört aber seit dem 1. Mai 2004 eben auch die Republik Zypern. Doch konnte man bislang darauf hinweisen, dass erst die Zypernfrage zu lösen wäre. Daran hat sich im Prinzip auch nichts geändert. Letztendlich hat sich die Türkei mit ihrer Erklärung über die Nichtanerkennung Zyperns selbst ein Bein gestellt, weil so das brisante Thema unweigerlich auf die Tagesordnung der EU kam.

Die Kleine Zeitung aus Graz meint: Sieht man, wie alles anläuft, muss man sagen: Die Beitrittsverhandlungen mit Ankara sind zum Scheitern verurteilt. Tief sitzt das Misstrauen, die eine Seite traut der anderen nicht. Die Türken verwechseln den Brüsseler Verhandlungstisch mit dem Basar von Istanbul. Auch innerhalb der EU spielen viele ein schändliches Spiel, etwa die Zyprioten, die die Türken zur Anerkennung zwingen wollen, zur Wiedervereinigung der Insel aber nicht bereit sind. Da alles Unangenehme unter den Teppich gekehrt wird, steuert man auf eine politische Katastrophe zu. Spätestens, wenn die Türkei merkt, dass sie sich der EU anpassen muss, nicht umgekehrt.