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Archiv-Artikel

die anderen über die tragödie von beslan

Milliyet aus Istanbul meint: Kein Befreiungskampf ist eine Legitimation für dieses Massaker. Die tschetschenischen Terroristen haben im Interesse ihrer Sache nichts erreicht, sie haben ein Verbrechen an der Menschheit begangen und Abscheu und Ekel hervorgerufen. Aber auch Moskau hat es nicht verhindert, dass die Geiselnahme mit einer Katastrophe endete. Eine Operation, bei der mehr als 300 Menschen ums Leben kommen, kann man nicht als eine Befreiungsaktion bezeichnen. Das Vorgehen Russlands war stümperhaft und verantwortungslos. Mit Terroristen nicht zu verhandeln und keine Zugeständnisse zu machen, ist eine politische Entscheidung. Aber niemals sollte eine Operation begonnen werden, wenn die nötige technische Ausstattung und das Personal nicht vorhanden sind.

Aftenposten aus Oslo kommentiert: Nun will Wladimir Putin offenbar ähnliche Militärreformen einleiten wie die USA, und es ist zu erwarten, dass er noch mehr als bisher zum Verbündeten George W. Bushs im so genannten Krieg gegen den Terror wird. Dass die Europäische Union unter ihrer niederländischen Ratspräsidentschaft gerade jetzt eine Erklärung für das Blutbad verlangt, mag die Russen kränken oder verärgern, aber die Anfrage ist berechtigt.