die anderen über die krawalle in den banlieus von paris :
The Daily Telegraf aus London meint: Nicolas Sarkozy ist ein Mann mit Ambitionen für den Elysée-Palast. Nun stellt Frankreichs Innenminister sich einem tief verwurzelten, lange schwelenden Problem, das sich seinen beachtlichen Energien widersetzt. Auf die Unruhen, die in der letzten Woche die armen Vororte von Paris mit einer hohen Konzentration von Einwanderern in Angst und Schrecken versetzt haben, reagierte Sarkozy zu Recht mit dem Ruf nach Null-Toleranz für Gewalt. Gleichzeitig aber hat er seiner eigenen Sache schwer geschadet, indem er sich der Sprache der extremen Rechten bediente und von „Abschaum“ redete, den man aus den Vororten „fegen“ müsse.
Die Dernières Nouvells D’Alsace aus Strasbourg kommentieren: Offenbar ist Reden in Frankreich wichtiger als Handeln. Vor allem gilt das für lautes Reden, wenn Politik mit Kommunikation verwechselt wird. Beim Rundgang durch ein „heißes Viertel“ der Vorstadt werden dann Worte gestanzt, am besten vor den laufenden Kameras der Nachrichtensender. Dann fallen Worte wie „säubern“ oder „Pack“. Doch wozu dienen Worte, wenn ihnen keine Taten folgen? Aber wir können ja ganz beruhigt sein, weil der Premierminister de Villepin einen „Aktionsplan“ noch vor Ende des Monats versprochen hat! Wie viele solcher Pläne wurden eigentlich schon vorgelegt?