die anderen über die geplante libanon-Resolution des UN-Sicherheitsrats :
Die Basler Zeitung meint: Der Kompromiss sieht keinen Fahrplan für den Rückzug von Israels Truppen vor. Dass die Hisbollah freiwillig ihre Stellungen südlich des Litani-Flusses räumt, ist unwahrscheinlich. Die Entsendung internationaler Stabilisierungskräfte ist ungewiss. Unter diesen Umständen wird es keinen Frieden geben.
In London schreibt der Independent: Was wir hier haben, ist das Rezept für weitere Gewalt. Beide Seiten können nun behaupten, aus Gründen der Verteidigung zu agieren, während sie in Wahrheit den Konflikt weiter anheizen. Der kleinste Vorwand, egal von welcher Seite, wird ausreichen, um die Feindseligkeiten wieder in Gang zu bringen.
In Zürich meint der Tages-Anzeiger: UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat Recht, wenn er sagt, dass das zögerliche Vorgehen der Spitzendiplomaten dem Ansehen seiner Organisation schadet – nicht zuletzt in der arabischen Welt, die in der UNO zusehends ein Instrument der USA sieht. Vor allem bleibt das ungute Gefühl, dass die Amerikaner und die Franzosen noch immer auf Zeit spielen.
In Paris schreibt die Libération: Die von Frankreich und den USA vorgeschlagene Libanon-Resolution ist ein schrecklicher Kompromiss zwischen amerikanischen und französischen Positionen. Doch Frankreich hat zu wenig Karten in der Hand, um auch nur eine zu verspielen.