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Archiv-Artikel

die anderen über die folter im irak und bushs interview im arabischen tv

Zu den Berichten über Folterungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten und über deren Einfluss auf den US-Wahlkampf meint die römische Zeitung La Repubblica: Was den Präsidentenwahlkampf angeht, so dürfte das Thema Irak die Popularität Bushs nicht mehr allzu stark beeinflussen. Die Umfragen sehen ihn im Abstieg, aber im Vergleich zu seinem Herausforderer Kerry liegt er immer noch an der Spitze. Der demokratische Kandidat scheint derzeit etwas abwesend, auch wenn seine Vertrauten dazu erklären, dass es sich dabei um eine ganz bewusste Entscheidung handelt: Kerry hat nicht die Absicht, Bush bei den Themen Krieg und Sicherheit persönlich anzugreifen.

Die New York Times kommentiert die Interviews von Präsident George W. Bush in arabischen Fernsehsendern: Bei seiner Antwort auf die Wut vieler Muslime wegen des Skandals im Abu-Ghraib-Gefängnis hörte sich Bush manchmal an, als würde er böse Araber dafür schelten, die guten Absichten der Vereinigten Staaten nicht zu würdigen. Die Bush-Regierung hält an der unausführbaren Absicht eines von den Amerikanern kontrollierten Übergangs fest, einer Idee, die immer mehr den Bezug zur Realität verliert, da die Nachrichten von abscheulichen Missbräuchen im Abu-Ghraib-Gefängnis den übrig gebliebenen irakischen Glauben an Washingtons gute Absichten begraben.