die anderen über deutschland und italien :
Zu den Ausfällen des italienischen Tourismus-Staatssekretärs schreibt die belgische Tageszeitung La Libre Belgique: Man kann sich gut vorstellen, dass man dies in Berlin nur schwer mit Abstand betrachten kann. Steht der Autor dieses Kauderwelschs nur in der Tradition einer gewissen politischen Folklore, wie man sie auch aus Bayern kennt? Oder will er die Deutschen wirklich verstimmen? Dank des Tourismus haben vielen Deutsche Freundschaft mit den Italienern geschlossen. Die Sympathie ist gegenseitig. Das erklärt, warum Kanzler Schröder bereit ist, die verbalen Ausfälle der Berlusconi-Regierung mit dem Schwamm auszuwischen.
Die Iswestija aus Moskau wundert sich: Blondinen unerwünscht. Ein italienischer Staatssekretär beleidigt zehn Millionen Deutsche. Rom und Berlin sind schon wieder im Mittelpunkt eines grandiosen Skandals. Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche sind die Bürger mit dem nordischen Charakter von den emotionalen und ungezügelten Italienern heimgesucht worden. Es fällt schwer, die Reihe verbaler Ausfälle der Südländer an die Adresse ihres nördlichen Verbündeten zu erklären. Aus der Ferne betrachtet, sieht es fast so aus, als handelten die Italiener im Auftrag der Amerikaner, die Berlin noch immer nicht das „Nein“ zum Irakkrieg verziehen haben.