die anderen über den nahen osten nach dem tod von arafat und die niederlande nach dem mord an van gogh :
Večernji List aus Zagreb kommentiert: Wenn Bush seine Unterstützung für einen Palästinenserstaat zusammen mit der Europäischen Union umsetzt, schlägt das Weiße Haus zwei Fliegen mit einer Klappe: Es könnte der Partnerschaft mit Europa neue Impulse geben und gleichzeitig stärkeren Druck auf Israels Premier Scharon ausüben. Nützlich wäre auch eine neue Nahost-Friedenskonferenz, über die Bush mit Blair gesprochen hat. Darin könnten Israelis und Palästinenser unmittelbar verhandeln und ihre Positionen festlegen. USA und EU hoffen, dass die neue palästinensische Führung sich aus gemäßigten Politikern zusammensetzt. Denn sollten Radikale die Wahlen gewinnen, wäre dies ein massiver Rückschlag – nicht nur für den Nahen Osten.
Aftenposten aus Oslo meint: Bei seinem Besuch in Washington wollte Blair vor allem erreichen, dass Bush den Druck auf Israel und die Palästinenser in Hinblick auf eine Friedenslösung verstärkt. Ohne Fortschritte in dieser Region wird die westliche Politik in der gesamten muslimischen Welt untergraben – und damit auch der Kampf gegen den internationalen Terror. Bush steht ebenso wie Blair beim Thema Nahost in der Verantwortung. Bedeutsam ist, dass Blair dabei seine Rolle als Europäer betont und nicht nur als Partner von Bush.
Hürriyet aus Istanbul schreibt: Wer hätte gedacht, dass der letzte Kampf der Kulturen nicht in der arabischen Wüste oder in den Steppen Mittelasiens, sondern im freiesten Land Europas beginnt? Wer hätte sich vorstellen können, dass die niederländische Polizei mit Hubschraubern und Scharfschützen Razzien durchführt, ganze Stadtteile abriegelt und sich Schießereien mit Radikalen liefert? Und noch schlimmer, dass sie nicht in der Lage war, Anschläge auf Moscheen, Schulen und Kirchen zu verhindern? Die Länder, in denen viele Muslime leben, verfolgen mit Interesse, was in den Niederlanden geschieht. Wie kann man verhindern, dass dieser Brand auf ganz Europa überschwappt? Eine Möglichkeit ist, der Türkei den Weg in Richtung Europa zu zeigen; die schlechtere Alternative ist, die Türkei vor der Tür stehen zu lassen.