die anderen über den internationalen haftbefehl gegen sudans präsidenten :
Die spanische Tageszeitung El País kommentiert: Ohne daran zu denken, dass Tausende von Opfern hilflose Afrikaner sind, haben die afrikanischen Staatschefs sich bislang ausnahmslos hinter den Mann gestellt, der einen Teil seines eigenen Landes in einen Friedhof verwandelt hat. Das jahrelange unheilvolle Schweigen der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union über die Schrecken in Darfur ist umso bedauernswerter, wenn man bedenkt, dass 30 afrikanische Staaten 2002 Gründungsmitglieder des Gerichtshofs waren. Das Argument, die internationale Justiz verhindere den Frieden in Darfur, hat sich längst als komplizenhafter und unakzeptabler Schwindel entpuppt.
Die belgische Tageszeitung De Standaard schreibt: Zu einer möglichen neuen Rebellenoffensive kommt das Risiko eines Machtkampfes in al-Bashirs Nationaler Kongresspartei. Der Haftbefehl kann den Widerstand gegen al-Bashirs Führung verstärken und den Fall des Präsidenten verursachen. Langfristig führt das wahrscheinlich zum Frieden. Doch kurzfristig scheint mehr Blutvergießen eher wahrscheinlich. Der Sudan kann seinen guten Willen zeigen und mitarbeiten, um eine weitere internationale Isolierung zu verhindern – doch dagegen spricht die eigene Reputation. Er scheint seine Hoffnung eher auf Verbündete wie Russland, Iran und China zu setzen.