die anderen über den gipfel von madrid: :
Die Madrider El País meint: Das informelle Gipfeltreffen war die Inszenierung der Rückkehr Spaniens zur zentralen Achse der EU, von der es sich nie hätte entfernen dürfen. Es sind nicht bloße Worte, denn Zapatero, Schröder und Chirac haben sich zu einer gemeinsamen Kampagne zur Ratifizierung der EU-Verfassung verpflichtet. Auch haben sie vereinbart, im Kampf gegen Kriminalität ihre Strafregister zu vernetzen und die militärischen Kapazitäten zu erhöhen, um das Europa der Verteidigung zu verwirklichen. Es ist nicht bloß eine Rückkehr in die Vergangenheit, denn EU, französisch-deutsche Partnerschaft und die Welt, der sie gegenüberstehen, haben sich verändert.
L'Indépendant du Midi aus Perpignan schreibt: Und nun will der Sozialist Zapatero, dass sein Land in „erster Linie“ steht, wenn es darum geht, bei der Volksabstimmung am 27. Februar Ja zur EU-Verfassung zu sagen. Schröder, der bei den letzten Landtagswahlen wegen seiner Wirtschaftspolitik Federn ließ, kann dennoch auf eine heilige Allianz des deutschen Parlaments zugunsten des Verfassungstextes rechnen. Chirac ist in dieser Beziehung in einer weniger komfortablen Lage. Die Ausbreitung des „Nein“ im sozialistischen Lager könnte für sein Referendum fatal sein. Wahrscheinlich deshalb schwebte über dem Gipfel von Madrid die Botschaft: Europa ist weder rechts noch links.