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Archiv-Artikel

die anderen über den abzug israels aus dem gaza-streifen:

El País aus Madrid schreibt zum Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen: Nach dem Abzug zwei Fragen: Führt das, was der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon „die Abschaltung“ nennt, zu einem Friedensprozess? Wird die palästinensische Autonomiebehörde in der Lage sein, Gaza in den Embryo eines Staates mit erträglichen Beziehungen zu Israel zu verwandeln? Die Antwort auf die erste Frage lautet: nein. Bei der Antwort auf die zweite Frage ist mehr Vorsicht geboten. Hamas möchte sich am politischen Spiel beteiligen und hat deshalb nicht versucht, den Abzug zu nutzen, um den politischen Gegner zu reizen. Dieses Verhalten könnte zu einer Periode der Ruhe führen.

La Charente Libre aus dem südwestfranzösischen Angoulême meint dazu: Was gestern in Gaza passiert ist, lässt nichts Gutes ahnen. Die Sicherheitskräfte waren angesichts der Kämpfer der Hamas, aber auch der Dissidenten der Regierungspartei Fatah völlig überfordert. Ariel Scharon beschloss, die Synagogen nicht selbst zu zerstören, weil er nicht den Zorn der orthodoxen Juden auf sich ziehen wollte – und hinterließ den Palästinensern damit eine Falle: Indem sie vor den Augen der offiziellen Polizei die heiligen Stätten zerstörten, haben die Extremisten der ganzen Welt ihren unausrottbaren Hass gezeigt – aber auch die Schwäche von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.