piwik no script img

Archiv-Artikel

die anderen über den Streit um den neuen EU-Kommissar Rocco Buttiglione

Die römische Zeitung La Repubblica schreibt: Am Ende dieser hässlichen Geschichte ist es zwar ziemlich wahrscheinlich, dass es Rocco Buttiglione trotzdem auf seinen ersehnten Sessel der Europäischen Kommission schafft. Aber er wird dann ein Kommissar sein, der in seiner politischen Glaubwürdigkeit geschwächt ist. Eine Peinlichkeit für die italienische Regierung, die einen ihrer Minister nach Brüssel schickte, um ihn zum ersten Politiker werden zu lassen, der in der Geschichte der Parlamentsanhörung abgelehnt wurde. (…) Die Dynamik, die zu dieser Ablehnung geführt hat, ist die x-te Bestätigung der italienischen Anomalie innerhalb Europas.

Die konservative spanische Zeitung ABC meint dagegen: Der militante europäische Laizismus hat zunächst einmal aus grundsätzlichen ideologischen Gründen gegen den Katholizismus Buttigliones Front bezogen. Aber er tat dies auch, weil der Italiener seine Ideen mit einer schrecklichen Unbeholfenheit darlegte. Die Affäre kann nun in einem Schneeballeffekt zu einem politischen Gemetzel ausarten. Aber es kann auch sein, dass sie sich nur als Sturm im Wasserglas erweist. Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass das Europaparlament die gesamte Mannschaft des Portugiesen zurückweist. Aber ganz auszuschließen ist so etwas auch nicht.