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Archiv-Artikel

die anderen über das ergebnis der präsidentschaftswahl in weißrussland

Die Salzburger Nachrichten kommentieren: Das Entsetzen über seinen im Westen unerträglichen Herrschaftsstil ändert nichts an der Tatsache, dass eine klare Mehrheit Lukaschenko im Präsidentenpalast haben will. Stabiles Grundgehalt, pünktliche Rente: So hält er seine schützende Hand über Millionen Anhänger, die ihm vertrauen. Selbstredend müssen OSZE und EU dennoch auf mehr Menschenrechte in Weißrussland drängen. Erst mit Akzeptanz für Andersdenkende wird Lukaschenkos Reich eine zivile Gesellschaft im Osten Europas. Moskau hätte die richtigen Hebel in Weißrussland. Am Sonntag aber lobten russische Politiker wieder Lukaschenkos Pseudodemokratie.

Die polnische Zeitung Rzeczpospolita meint: Die gigantische staatliche Propagandamaschine ist nur in Gang gesetzt worden, um zu verkünden, dass mindestens 80 Prozent der Weißrussen für Lukaschenko gestimmt haben. Zudem drohte für die Beteiligung an den Demonstrationen, zu denen die Opposition nach Schließung der Wahllokale aufgerufen hatte, Gefängnis. Die Machthaber kündigten gar an, dass sie auf Demonstranten schießen lassen würden. Das alles beweist, dass Lukaschenko angefangen hat, sich zu fürchten. Die vergangenen Wochen zeigen, dass Weißrussland aus der Lethargie erwacht. Heute braucht es mehr denn je die Hilfe des demokratischen Europas.