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Archiv-Artikel

die anderen über chefgehälter und die amnestie für tschetschenen

Die Pariser Libération kritisiert die Art der Gehaltszahlungen an Spitzenmanager: Wir wollen uns nicht als Demagogen betätigen. Aber die Schwindel erregende Erhöhung der Zahlungen an Firmenchefs nach dem US-Modell beruht ausschließlich auf dem Profitstreben. Dieses System führt dann dazu, dass die Chefs ihre Blicke nur noch auf die kurzfristigen Geschäftsergebnisse richten. So kommen die langfristigen Strategien und das gute Management zu kurz. Die Folge ist, dass ein Unternehmen wie der französisch-amerikanische Konzern Vivendi Universal kentert. Oder es führt sogar zum Betrug, wie bei den Skandalen von Enron und WorldCom zu sehen ist.

Die russische Tageszeitung Wremja MN kommentiert die angekündigte Amnestie für tschetschenische Rebellen: Die meisten Tschetschenen sehen die Amnestie skeptisch – unabhängig von ihrer politischen Orientierung. Anhänger des letzten gewählten Tschetschenen-Präsidenten Aslan Maschadow sprechen von einer „Farce des Kremls“. Auch prorussische Tschetschenen sehen die Straffreiheit eher als Propaganda. Ihr Argument: Es gab schon zwei derartige Amnestien. Das Militär geht davon aus, dass die Amnestie zumindest nicht schadet. Selbst wenn nur zehn Mann die Waffen niederlegen, so wird aus diesen Waffen nicht mehr geschossen.