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Archiv-Artikel

die anderen über britische und amerikanische pläne zum abzug aus dem irak

In Zürich meint die SonntagsZeitung: Die politischen Führer im Irak wüssten auch gern, was sie von der Besatzungsmacht erwarten dürfen. Wenn Washington laviert, ist es ein unsicherer Bundesgenosse, und die Politiker in Bagdad verlieren die Lust, riskante Konzessionen an ihre Gegner zu machen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass US-General David Petraeus in seinem angekündigten Lagebericht eine politische Trendwende in Bagdad vermelden wird. Washington wird darauf so reagieren, wie es das politische Kalkül für das Wahljahr 2008 gebietet. Egal, was im Irak geschieht: In jedem Fall werden Politiker in den USA sagen: Die Politiker im Irak sind selbst schuld.

In London schreibt der Sunday Telegraph: In der US-Regierung tobt eine heftige Debatte über die Rolle amerikanischer Soldaten, und der Kongress arbeitet sogar an dem Zeitplan für einen Abzug. In Großbritannien allerdings hat sich Gordon Brown damit begnügt, kleine Aussagen über den Wert des Bündnisses mit den USA zu machen. Der neue Premierminister muss dringend klarstellen, was die Zielsetzungen im Irak sind und wie sie erreicht werden sollen. Den Anführern der britischen Streitkräfte wird nachgesagt, sie glaubten, es gebe kein erstrebenswertes Ziel, das durch die anhaltende Anwesenheit im Irak erreicht werden könne, weshalb ein Truppenabzug am besten sei.