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Archiv-Artikel

die anderen über Achmadinedschad und Merkel

Zum iranischen Atomprogramm schreibt die römische Zeitung La Repubblica: Der doppelte Aspekt des Verhaltens des iranischen Regimes, das einerseits täglich seine Nuklearkapazitäten zur Schau stellt, andererseits dessen friedlichen Charakter betont und zugleich die Bereitschaft Teherans zum Dialog bekräftigt, dient dazu, Zeit zu gewinnen. Zudem sollen damit Moskau und Peking dazu gebracht werden, den vorgesehenen Zeitplan zur Debatte einer Iran-Resolution im UN-Sicherheitsrat in Frage zu stellen.

Die Pariser Zeitung Le Monde kommentiert zum Besuch von Bundeskanzlerin Merkel in Paris die deutsch-französischen Beziehungen: Nach jedem Regierungswechsel in einem der beiden Länder müssen sich die Führer an ihre neuen Gesprächspartner anpassen. Das war immer so. Angela Merkel, die Kanzlerin aus dem Osten, hatte zweifellos keine besondere Nähe zu Frankreich. Ihr Vorgänger Gerhard Schröder auch nicht. Er brauchte Jahre, um zu begreifen, dass die deutsche Politik weitgehend von seinen Beziehungen zu Frankreich abhing. Merkel hat das schnell verstanden. Dieses Bewusstwerden bedeutet nicht, dass es keine Meinungsunterschiede zur EU-Verfassung, in den Beziehungen zu den USA oder zum Nahen Osten gibt. Doch es beinhaltet jenseits der Symbole einen ständigen politischen Dialog.