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Archiv-Artikel

die anderen aus moskau über condoleezza rice

Der Kommersant meint: Condoleezza Rice weiß, wie in Moskau die Operation „Nachfolger“ eingefädelt wurde. Schließlich gilt sie jetzt als die wahrscheinlichste Nachfolgerin für George W. Bush im Präsidentenamt. Das russische Know-how kann ihr helfen, vor allem, wenn man bedenkt, wie schwer ihrem Boss im vergangenen Jahr der Kampf ums Weiße Haus gefallen ist. Die Republikaner werden sich nicht noch einmal solche Sorgen machen wollen, deshalb wird die Übergabe der Macht schon früh vorbereitet. In diesem Sinn ist die Ernennung von Rice zur Außenministerin logisch. Sie ist gut postiert, um zu den Favoriten des Rennens um die Präsidentschaft zu zählen.

Nesawissimaja Gaseta schreibt: Das Gespräch zwischen Joschka Fischer und Condoleezza Rice dauerte ungewöhnlich lange. Beobachter schließen daraus, dass Washington und Berlin sich wieder annähern wollen. Dabei wissen die Anhänger einer solchen Akzentverschiebung, dass damit die Umarmung Deutschlands durch Frankreich schwächer wird, genauso wie die partnerschaftliche Beziehung zu Russland. Vermutlich spielen bestimmte Kreise in Berlin mit der Idee, in den transatlantischen Beziehungen London auszustechen. Denn Tony Blair, gebranntes Kind des Irak-Abenteuers, muss sich mit Blick auf die Wähler in einigen Fragen mit Washington anlegen.